Alexander Noll FDP-Landratskandidat
Schon in ihrer Kreis-Mitgliederversammlung Ende Februar hatten die Liberalen den Kommunalwahlkampf eingeläutet und angekündigt, mit einem eigenen Kandidaten bei der Landratswahl anzutreten. Liselotte Pfeil, Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion und Kandidatin bei der letzten Landratswahl, präsentierte jetzt Alexander Noll als Landratskandidaten der Liberalen. „Ich werde mit voller Kraft für eine bessere Politik des Kreises kämpfen“, kündigte der FDP-Kreisvorsitzende bei seiner Vorstellung an. Der neue Kreisvorstand hatte Noll auf seiner letzten Sitzung einstimmig als Kandidaten nominiert.
Noll will sich auf seine Stärken konzentrieren und stellt die finanzielle Situation des Kreises in den Mittelpunkt seines Wahlkampfes.
Als haushaltspolitischer Sprecher der FDP im Hessischen Landtag ist er ein ausgewiesener Finanzfachmann. „Ich will das wirtschaftliche Überleben des Kreises sicherstellen“, gibt der Großkrotzenburger als Ziel vor.
In den Augen des Liberalen ist eine Wende in der Kreispolitik dringend nötig. Ende 2009 war der Kreis bereits mit 146 Millionen Euro verschuldet, für das Jahr 2013 rechnet der Kreis selbst mit einem Gesamtdefizit von 450 Millionen Euro. „Der Kreis muss sparsamer wirtschaften und sich auf seine Kernaufgaben beschränken“, fordert Noll.
Er will eine weitere Erhöhung von Gebühren und Abgaben vermeiden und stattdessen an den Ausgaben des Kreises ansetzen.
Im Bereich der Wirtschaftspolitik setzt Noll auf eine effiziente Wirtschaftsförderung. Er will diese vor allem auf eine Unterstützung und Neuansiedlung von Gewerbetreibenden ausrichten. „Wir müssen die Regelungen auf ein Minimum reduzieren und ein Lotse für die behördlichen Verfahren werden“, stellt der FDP-Kandidat fest. Als Zielgruppe für den Kreis sieht er vor allem kleine und mittlere Betriebe, da diese leichter anzusiedeln sind und die Region so eine wirtschaftliche Abhängigkeit von wenigen Unternehmen vermeiden kann. Auch bei der Weiterentwicklung ansässiger Unternehmen sieht Noll großen Bedarf.
Im Bereich der Sozialpolitik will der Liberale die begonnene Arbeit der AQA fortsetzen. Dabei will er neben den Grundsatz des Förderns gleichwertig den Grundsatz des Forderns setzen. „Wir müssen die Betriebskosten im sozialen Bereich permanent im Auge behalten“, kündigt Noll für die Zukunft an. Mit dem Kommunalen Center für Arbeit hat der Kreis hier ein Budget in Höhe von jährlich 164 Millionen Euro ausgelagert. Nicht alles, was wünschenswert sei, sei auch finanzierbar, meinte der frisch gekürte Kandidat.
Auch in der Bildungspolitik setzt Noll einen Schwerpunkt. „Das wertvollste Startkapital für junge Menschen ist eine gute, umfassende Bildung“, ist der Kandidat überzeugt. Er will es den Eltern ermöglichen, eine zu den Begabungen des Kindes passende Schule auszusuchen. Deswegen will er die Schulvielfalt im Kreis erhalten. Schwache und starke Schüler müssten gleichermaßen ihren Bedürfnissen entsprechend an den Schulen gefördert werden.
Wichtig ist Noll auch eine gute Verzahnung der Bildungsangebote. „Die Kooperationen zwischen den Kindergärten und den Grundschulen einerseits und zwischen den Grundschulen und den weiterführenden Schulen andererseits müssen verstärkt vom Kreis gefördert werden“, wünscht sich der FDP-Mann. Er will auch mehr bedarfsorientierte Ganztagesschulen einrichten und eng mit der Stadt Hanau zusammenarbeiten, um optimale Lösungen im Schulangebot zu finden.