FDP-Bundestagskandidatin Pfeil besucht Kraftwerk Staudinger

04.04.2013

„Mir liegt die Zukunft der insgesamt beinahe 400 Mitarbeiter am Standort Staudinger am Herzen“, begründet die FDP-Bundestagskandidatin Anke Pfeil ihr Interesse am Besuch des Kraftwerkes.

„Ich will genauer erfahren, welche Auswirkungen die Entscheidungen des Energiekonzerns E.ON, vor dem Hintergrund fehlender Investitionssicherheit aufgrund der energiewirtschaftlichen Situation auf den Bau von Block 6 zu verzichten sowie die Stilllegungsverfügung des Regierungspräsidiums Darmstadt für Block 1 für die Region haben.“ Neben Kraftwerksleiter Edgar Kaufhold sprach Pfeil auch mit Vertretern des Betriebsrates sowie der Düsseldorfer Zentrale des Konzerns, um sich ein Bild von der aktuellen Situation und den Zukunftsaussichten des Großkrotzenburger Kraftwerkes zu machen.

Zum Ende letzten Jahres hatte E.ON die Blöcke 2 und 3 des Kraftwerks endgültig stillgelegt. Da der Kraftwerksblock 1 auch zur Fernwärmeerzeugung benötigt wird, duldet das Regierungspräsidium Darmstadt einen Weiterbetrieb noch bis zum Ende der Heizperiode im April dieses Jahres. Der Gasblock 4 steht dem Markt nicht mehr zur Verfügung, sondern wird ausschließlich vom Stromnetzbetreiber Tennet genutzt, um das Hochspannungsnetz zu stabilisieren. Somit bleibt langfristig lediglich der Kraftwerksblock 5 am Standort erhalten. Die Auswirkungen für die Belegschaft sind gravierend. „Der Verlust von mehr als 200 hochqualifizierten Arbeitsplätzen ist nicht nur für die Region äußerst schmerzhaft, sondern trifft auch jeden einzelnen Mitarbeiter persönlich hart“, betont Pfeil. Sie zeigt sich aber erfreut, dass E.ON zumindest in den kommenden 2 Jahren weiterhin 40 Auszubildende am Standort beschäftigen will. Diese Ausbildungsquote sei beispielhaft, hebt die Liberale hervor.

Langfristig sei eine Sicherung des Standortes wünschenswert, so Pfeil, da dies zum einen den Erhalt der Arbeitsplätze und zum anderen eine Versorgungssicherheit für die Region bedeute. „Strom zu haben ist heute so selbstverständlich wie Atmen zu können“, macht die Kandidatin die Bedeutung einer verlässlichen Stromerzeugung für Menschen und Wirtschaft deutlich. Deswegen begrüßt sie die Ankündigung von Kraftwerksdirektor Kaufhold, intensiv zu prüfen, welche Perspektiven es für das Kraftwerk gibt. Da es immer noch keine ausreichend großen Speichermöglichkeiten für Ökostrom gibt und bis 2022 der Atomausstieg geschafft werden soll, besteht auf absehbare Zeit weiter ein Bedarf für konventionelle Kraftwerke. Pfeil kündigte an, deswegen weiter mit dem Kraftwerk und seinen Mitarbeitern in Verbindung bleiben zu wollen.