FDP zum Jugendbericht 2008

26.03.2009

Der Jugendbericht sorgt bei der FDP hinsichtlich der 13-17 Jährigen, also der Zielgruppe für das geplante Jugendzentrum für einige Ratlosigkeit.

Anke Pfeil sagte dazu in der Gemeindevertretung: „Da ist zunächst einmal der Umstand, dass eine der Hauptaktivitäten der aus bis zu 20 Jugendlichen bestehenden Stammbesucherschaft des Jugendclubs Büdesheim darin besteht, außerhalb der Räumlichkeiten zu rauchen, zu kiffen, Alkohol zu konsumieren und sich ansonsten mit den Pädagogen hierüber und über andere, nicht näher erläuterte Regelverstöße auseinanderzusetzen. Dies wird vom Fachbereich Familie und Kultur innerhalb eines gesteckten Rahmens zwar als positiv erachtet, kann und soll wegen des leider nicht genauer definierten Rahmens hinsichtlich des tatsächlichen Nutzens von uns allerdings nicht beurteilt werden. 

Darüber hinaus aber hat der Fachbereich eine von den Jugendlichen im Frühjahr 2008 geforderte Selbstverwaltung nicht umsetzen wollen, da die Jugendlichen –Zitat- „nicht den Eindruck erweckten, mit dieser Verantwortung umgehen zu können.“ Aufgeführt wurden hier insbesondere fehlender Respekt vor dem Wert der Innen – und Außenausstattung, stetige Überschreitungen von Grenzen und Regeln, unkontrollierbares gruppendynamisches Gefüge und die Nichtakzeptanz gültiger Gesetze.

Es liegt auf der Hand, dass auch ein neues Jugendzentrum an diesen Zuständen nichts ändern wird. Ein zentrales Jugendzentrum stellt schließlich keinerlei Konzept dar. Davon abgesehen werden völlig normal strukturierte Jugendliche, die ja glücklicherweise immer noch die Mehrheit bilden, vom grundsätzlich bereits bezweifelten Interesse einmal abgesehen, das Jugendzentrum jedenfalls keinesfalls besuchen, wenn sie Angst davor haben müssen, von der heutigen Stammbesucherschaft tyrannisiert zu werden. Der normale Jugendliche ist nun mal kein Pädagoge, der es als nützlich erachtet, wenn sich eine Horde nicht sozialisierungswilliger Jugendlicher an ihm „abarbeitet“, wie es der Jugendbericht auf Seite 5, letzter Absatz, bezeichnet.

Insbesondere vor dem Hintergrund der angespannten finanziellen Lage kann es aber auch von der SPD und den Grünen nicht beabsichtigt sein, ausschließlich für eine problematische Minderheit, die es Ihnen unter nochmaligem Hinweis auf den fehlenden Respekt vor dem Wert der Innen und Außenausstattung ohnehin nicht danken wird, mit großem finanziellen Aufwand ein Jugendzentrum errichten zu wollen. 

Abgesehen von den ohnehin entstehenden hohen Kosten hätte das von uns vorgeschlagene Mehrgenerationenzentrum wenigstens zu einer attraktiven Begegnungsstätte für eine große Anzahl Schönecker Bürger, ganz gleich welchen Alters, werden können. Der Fachbereich Familie und Kultur selbst hat ausweislich des Jugendberichts erkannt, daß, und hier zitiere ich noch einmal, „ein Kulturzentrum Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein breites Angebot, das sowohl altersgerecht als auch altersübergreifend sein kann, bieten kann. Man hätte hier die große Zahl an bereits bestehenden Angeboten, insbesondere für und von Senioren bündeln und altersübergreifend zur Verfügung stellen können. Man hätte sich besser kennenlernen können, die Jungen hätte von den Älteren und Alten lernen können, und umgekehrt. Ganz beiläufig hätten so auch Werte wie Respekt und Achtung voreinander Einzug gehalten. Das wäre ein Konzept gewesen. Sie wollten das nicht, schade. Ich denke, sie haben einmal mehr eine Chance vertan.“